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04.06.2019

2b AHEAD Innovator Award geht an Genetik-Pioniere aus der Schweiz: GIGABASES

2b AHEAD Innovator Award geht an Genetik-Pioniere aus der Schweiz: GIGABASES

Europas größtes Zukunftsinstitut ehrt bei 18. Zukunftskongress in Wolfsburg die visionärste Technologieentwicklung der vergangenen zwölf Monate

Wolfsburg, 4. Juni 2019. Der 18. 2b AHEAD Zukunftskongress hat heute in Wolfsburg die visionärsten Technologieentwickler der vergangenen zwölf Monate mit dem 2b AHEAD Innovator Award geehrt. In Beisein von mehr als 300 Vorständen und Innovationschefs der deutschen Wirtschaft nahm am Abend des ersten Konferenztages der Schweizer Biochemiker und Gründer der GIGABASES AG. Dr. Matthias Christen, den Preis aus den Händen von Zukunftsforscher Sven Gabor Janszky entgegen.

Bereits zum 18. Mal holt Europas größtes, unabhängiges Zukunftsforschungsinstitut „2b AHEAD“ einige der wichtigsten Zukunftsköpfe der Welt im Garten des Wolfsburger Schlosses zusammen. Der Kongress wird unterstützt durch die regionalen Partner: die Wolfsburg AG, die Initiative #WolfsburgDigital, die WMG GmbH, die Stadtwerke Wolfsburg und die Stadt Wolfsburg sowie die überregionalen Sponsoren: Deutsche Bahn und Lindig AG. 

Dr. Matthias Christen und sein Team Forscherteam an der ETH Zürich haben vor wenigen Wochen das weltweit erste vollständig künstliche Genom eines Bakteriums am Computer erzeugt. Die Methode hat das Potenzial, die Biotechnologie zu revolutionieren. 2b-AHEAD-Chairman Sven Gabor Janszky, begründete die Entscheidungen seines Instituts zur Awardvergabe so:

Während die Innovatoren der Welt heute davon sprechen, dass die individuelle Genom-Analyse bereits für jeden Menschen in den kommenden drei Jahren des Massenmarkt erreicht und auch die ersten Genom-Reparaturen an Menschen bereits stattgefunden haben, legen Christen und sein Team die Grundlagen für einen nächsten technologischen Schritt: Die künstliche Herstellung eines neuen Organismus. Es geht hierbei nicht um eine 1:1 Kopie eines bereits bestehenden Organismus, so wie es der amerikanische Genetikpionier Craig Venter bereits getan hat. Matthias Christen und Gigabases haben ein Genom hergestellt, das mithilfe eines Computeralgorithmus eine verbesserte DNA-Sequenz erhielt, als sein natürliches Vorbild. Mehr als ein Sechstel aller 800.000 DNA-Bausteine sind im künstlichen Genom gegenüber dem natürlichen Minimalgenom verändert. Die biologische Funktion auf Ebene der Proteine ist jedoch dieselbe.

Auf diese Weise entstand ein Caulobacter ethensis-2.0, der als eigener Eintrag in der Datenbank aller weltweit bekannter Genomsequenzen von Organismen im amerikanischen Zentrum für Biotechnologie-Information gespeichert ist; neben seinem natürlichen Vorbild, dem Caulobacter crescentus, einem harmlosen Süßwasserbakterium, das weltweit in Gewässern vorkommt. Bislang existiert Caulobacter ethensis-2.0 nur in Form eines Chromosoms, also eines sehr großen DNA-Moleküls. Einen dazugehörigen Organismus gibt es noch nicht.

Prinzipiell zeigt die Arbeit der Forscher, dass biologische Systeme so einfach aufgebaut sind, dass wir sie in Zukunft am Computer nach unseren Zwecken definieren und anschließend bauen können. Noch ist unklar, wann es das erste Bakterium mit künstlichem Genom geben wird. Klar ist aber, dass es entwickelt werden kann und wird. Der Nutzen für die Menschheit liegt zum Beispiel in der synthetischen Herstellung komplexer pharmazeutisch wirksamer Moleküle oder Vitamine. Auch die Herstellung von Impfstoffen auf DNA-Basis ist denkbar. Für die Umsetzung in konkrete Anwendungen zum Nutzen der Menschheit, haben Christen und sein Team die Gigabases AG gegründet.

Auf dem Weg der Nutzbarmachung dieser technologischen Revolution für die Menschheit, müssen selbstverständlich intensive Diskussionen mit der ganzen Gesellschaft geführt werden. Dr. Christen und Team wollen diese Debatten anstoßen. Denn wie jede große Technologie, verlangt die Herstellung künstlicher DNA eine tiefgreifende gesellschaftliche Diskussion darüber, zu welchen Zwecken diese Technologie angewandt werden darf. Und wie Missbräuche verhindert werden können. Wenn wir diese Debatten nicht führen müssten, wäre es keine große Technologie! Also packen wir es an!“

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