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Trendanalyse: Arbeiten 2021 - Arbeitswelten der Zukunft

Arbeitswelten der Zukunft

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Die neue Trendanalyse gibt einen Einblick in fluide Arbeitswelten der Zukunft

 

Es war eine provokante Überschrift, die wir Ihnen in der vergangenen Trendanalyse präsentiert haben: "Wir müssen Technologie mehr vertrauen als Menschen!", hatten wir behauptet und damit einen der Schwerpunkte des kommenden 10. Zukunftskongresses des 2b AHEAD ThinkTank am 14./15. Juni 2011 in Braunschweig benannt. 

Es ist wohl eine ungewöhnliche Aufforderung gewesen. Denn wir wurden in den vergangenen Tagen oft gefragt, ob wir das ernst meinen. Die Antwort darauf ist: JA! Aus diesem Grund möchten wir Ihnen in unserer heutigen Trendanalyse einen etwas tieferen Einblick in die Arbeitswelten des Jahres 2021 geben. Diese Prognose geht auf eines der interessantesten Panels des vergangenen Zukunftskongresses im Juni 2010 zurück. Gemeinsam mit dem Personaldienstleister AutoVision sowie dem damaligen Vorstandsvorsitzenden von PWC, Hans Wagener, dem Leiter der Schweizer W.I.R.E. ThinkTank der Bank Sarasin, Dr. Stephan Sigrist, und den Innovations-Chefs vieler Branchen haben wir damals die fluiden Arbeitswelten der kommenden 10 Jahre skizziert.

Lesen Sie in der heutigen Trendanalyse, warum schon in fünf Jahren Sekretärinnen und Assistenten durch Avatare ersetzt werden und warum wir Menschen im Wettstreit mit Computern nicht den Hauch einer Chance haben. Doch damit nicht genug: Die Arbeitswelten der Zukunft werden uns auch zu einer Neudefinition von Gesundheit und Krankheit zwingen und zu Situationen führen, in denen wir wünschen, einen Brainchip im Körper zu haben.

Wenn Sie Interesse haben, die Debatten um die Arbeitswelten der Zukunft mit uns weiter zu führen, notieren Sie sich bitte heute schon den Termin des kommenden Zukunftskongresses. Am 14./15. Juni werden erneut 200 Innovations-Chefs der verschiedensten Branchen die Geschäftsmodelle der Zukunft entwickeln. Wir würden uns freuen, wenn Sie dabei wären!

Avatare statt Assistenten

Es war kein anderer als der PWC-Vorstandsvorsitzende, der die Zukunftsdebatten um die Arbeitswelten der kommenden zehn Jahre mit einer klaren These eröffnete: Avatare und elektronische Assistenten werden bereits in fünf Jahren die heutigen Aufgaben von Sekretärinnen und Assistenten übernommen haben. Sie werden für ihren Besitzer Kundenbedürfnisse transportieren und vorausdenken, also im Geschäftsleben die Sekretärinnen und Assistenten ersetzen. "Diese 'Gestalten' werden programmiert nach den persönlichen Bedürfnissen und der Nachfrage des Einzelnen werden damit diese Funktionen übernehmen. Das heißt: Ein Teil des Kundenkontaktes, den wir heute haben, muss neu gedacht werden", ist sich Wagener sicher. "Ob man das mag oder nicht ... es wird stattfinden!"

Doch die Entwicklung macht nicht in Ihrem Vorzimmer halt. Denn bis 2020 wird die Leistungsfähigkeit eines normalen Computers oder Tablet-PCs in etwa die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns erreichen. Der Preis dafür wird bei etwa 1000 US-Dollar liegen. Ein paar Jahre später, Dr. Stephan Sigrist geht vom Jahr 2040 aus, wird die Leistungsfähigkeit aller menschlichen Gehirne durch einen einzigen Computer emuliert sein. Die einfache Antwort lautet: Wir haben nicht den Hauch einer Chance. Doch so einfach ist es natürlich nicht. Denn die interessanten Fragen entstehen dann erst: Was tun wir dann? Wie sehen unsere Arbeitswelten unter diesen Bedingungen aus?

Wer sich der Antwort auf diese Frage annähert, der stößt zuerst auf eine Veränderung, die im Bewusstsein der Menschen gegenüber ihrem eigenen Körper vonstatten geht. Schon lange verlassen wir nämlich die Vorstellung, dass der Körper etwas Naturgegebenes oder Gottgegebenes ist. Stattdessen gewinnt die Vorstellung überhand, dass es sich bei unserem Körper um eine materielle Hülle handelt, die optimierbar ist. Mehr noch: Die Menschen übernehmen mehr und mehr die Verantwortung für die Leistungsfähigkeit dieser Hülle, sowohl die physische als auch die geistige Leistungsfähigkeit.

Entsprechend wird in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Produkten und Technologien überproportional zunehmen, die es uns erlauben, die Leistungsfähigkeit unseres Körpers und Hirns zu steigern. Schon heute wird von militärischen Versuchen berichtet, Helme mit Hirnschrittmachern auszurüsten, die mit elektronischen Impulsen die Hirnleistung steigern. Implantierte Chips können künftig Blinde wieder sehend machen.

Hier entstehen große Märkte in der Foodindustrie, in der Biomedizin, der Informationstechnologie bis hin zur Neuroprotetik. Der bedeutendste Treiber ist dabei die Verlängerung unserer Lebenserwartung, die neue aktive Lebenszeit zwischen 60-80 Jahren (Vergleiche hierzu: Trendanalyse: Die neue Generation 60/90) und das damit verbundene Bedürfnis der Älteren nach dem Erhalt ihrer Leistungsfähigkeit im Vergleich mit jüngeren Mitarbeitern. Menschen, die älter werden, wollen in Wettstreit mit jüngeren nicht an Leistungsfähigkeit verlieren. Verlustangst war schon immer ein stärkerer Treiber als neue Chancen...

Wir werden um uns herum das Phänomen erleben, dass unsere Mitmenschen ihre natürlichen Organe durch künstliche Organe ersetzen, wenn sie damit ihre Leistungsfähigkeit erhalten können. Auf diesem Wege werden wir Technologie immer näher an unseren Körper heran holen und letztendlich sogar in den Körper hinein lassen. Doch was bedeutet es für die Arbeitswelt, wenn es Menschen gibt, die die Leistungsfähigkeit ihres Körpers mit Doping oder Technologie steigern? Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass damit auch für Menschen ein sozialer Druck entsteht, die gegenüber solchen Selbst-Manipulationen eigentlich nicht aufgeschlossen sind.

Doch damit wird sich auch unsere Definition von Gesundheit und Lebensqualität verändern. Durch die steigende Leistungsfähigkeit wird das Niveau auf dem wir mitspielen müssen angehoben. Unsere Gesellschaft wird schneller und leistungsfähiger werden. Doch durch die sprunghafte Qualitätssteigerung in der medizinischen Diagnostik gibt es noch einen anderen Effekt. Immer mehr gesunde Menschen werden sich einer medizinischen und Gendiagnostik unterziehen und dabei feststellen, dass sie zwar scheinbar gesund, aber eigentlich krank sind.

Durch diese besseren diagnostischen Leistungen und das neue Krankheitsbewusstsein wird sich unser Anspruch an eine 100%ige Gesundheit reduzieren. In den Arbeitswelten des Jahres 2021 wird sich die Polarisierung zwischen den Leistungsfähigen und den weniger Leistungsfähigen damit weiter dramatisieren. Oder anders gesagt: Wer es sich leisten kann, wird gesünder, wer nicht, wird kränker!

Und zugleich wächst die Technologie immer näher an den Körper heran. Vielleicht noch nicht für das Jahr 2021, aber für die Jahre danach braucht es keine wahrsagerischen Fähigkeiten für die Prognose, dass es Menschen geben wird, die nach Brainchips verlangen. Es werden vermutlich nicht die Spitzen-Führungskräfte sein. Sie werden dann hoffentlich verstanden haben, dass sie andere, eher psychologische und emotionale Kompetenzen brauchen. Jedoch werden Menschen auf einem "gehobenen Sachbearbeiter-Niveau" (Zitat Prof. Dr. Niels Bandelow, TU-Braunschweig) womöglich zu einem wachsenden Teil nach solchen Brainchips verlangen.

Wohin führt das?

Der ehemalige PWC-Vorstandsvorsitzende und heutige Aufsichtsrats-Chef von EnBW, Hans Wagener, prognostiziert eine Arbeitswelt, in der Mitarbeiter darauf bestehen werden, flexibel zu arbeiten. "Sie wollen bestimmen, wann sie arbeiten, wie viel sie arbeiten und für wen sie arbeiten."

Aus heutiger Sicht sind es prekäre Arbeitsverhältnisse, die das Jahr 2020 prägen werden. Mit rasanter Geschwindigkeit entwickelt sich eine neue Art von Beschäftigten: Projektarbeiter, die mit Zeitverträgen von Projekt zu Projekt, von Unternehmen zu Unternehmen springen. Es sind die typischen Jobnomaden, die mit ihren Patchworkbiografien bis zu 1/3 aller Beschäftigten ausmachen werden. Fluide Unternehmen werden die hochqualifizierten Projektarbeiter gezielt anziehen und wieder abstoßen.

Dies führt zu der Prognose, dass etwa ein Beratungsunternehmen wie PWC im Jahr 2020 ungefähr 50% seiner Tätigkeiten im Intranet und Internet verauktioniert; Im Intranet vor allem als Offshoring zu den eigenen Mitarbeitern in anderen Ländern wie Indien und Indonesien, per Internet tatsächlich an Freelancer.

Auf diese Weise werden in den Arbeitswelten des Jahres 2020 Marktstrukturen auch innerhalb der Unternehmen geschaffen. Die Mitarbeiter werden mehr und mehr zu selbständigen Unternehmern gemacht. Aus Sicht der Unternehmen führt das zu neuen Herausforderungen in der Qualitätssicherung. "Training nuggeds" nennt Wagener diese neue Ausbildungsstrategie, bei der Freelancer bestimmte Ausbildungsschritte durchlaufen müssen, um sich dafür zu qualifizieren, dass sie als Freelancer eine bestimmte Aufgabe abarbeiten dürfen. Diese Training nuggeds sind jedoch kaum mit klassischen Weiterbildungsseminaren vergleichbar. "Teilweise handelt es sich dabei um Trainingseinheiten in 10 Minuten-Schritten", so Wagener.


"Flexwork" heißt bei PWC die entsprechende Strategie. Jeder kann arbeiten, wo er will. Und dabei kommt das Büro der Zukunft zum Menschen. Aber nicht in unsere Wohnungen, denn die sind nicht als Büros geeignet. Möglich sind Bürocenter mit kompletter Infrastruktur in den Wohngebieten, in denen sich jeder für einen bestimmten Zeitraum einmieten kann. "Die Menschen werden nicht mehr in die Bürocenter der Innenstädte fahren wollen", ist Wagener sich sicher.

Doch falls dem so ist, was bedeutet das dann für die Unternehmenskultur eines Unternehmens? Wie bekommt ein Unternehmen dann seine Führungskräfte? Oder werden die Führungspositionen auch für drei Monate im Internet ausgeschrieben? So ungewiss diese Fragen aus heutiger Sicht auch sind, so klar ist für Hans Wagener eines: "Wir werden eine Unternehmensform finden müssen, die sehr stark in virtuellen Kompetenzcentern denkt und nicht mehr in starren Strukturen, egal ob sie Matrix- oder Stab-Linien-Organisation heißen."

ACHTUNG! Gegentrend

Diese Prognosen rütteln an den Grundfesten unserer Selbstwahrnehmung. Es liegt auf der Hand, dass wir Menschen unsere Niederlage im Wettstreit gegen Maschinen nicht hinnehmen werden.
Aus diesem Grund ist es wesentlich, sich auch die Szenarienkorridore des Gegentrends zu vergegenwärtigen. Wenn wir begreifen, dass wir den Wettlauf mit dem Computer verloren haben, dann werden wir das Spielfeld wechseln. Wir werden die Kriterien unserer Arbeitswelten des Jahres 2021 neu definieren: 

Nicht mehr Effizienz, Schnelligkeit und Produktivität werden die bestimmenden Kriterien unserer Arbeitswelten 2021 sein, wenn wir verstanden haben, dass Computer auf diesen Gebieten unschlagbar sind. Stattdessen werden wir die Herausforderungen der Arbeitswelten durch andere, menschliche Stärken wie Empathie, emotionale Intelligenz und zwischenmenschliche Werte neu definieren. Nach dem breitflächigen Eindringen der virtuellen Technikwelten in unseren Arbeitsalltag wird das Maß der Dinge wieder von der analogen, menschlichen Welt bestimmt. Langfristig allerdings werden sich Mensch und Maschine weiter annähern.

Der große Treiber dieser Entwicklung ist die Technologienwelt, die immer stärker weg von Computerchips und hin zu biologischen Systemen geht. Die Grenzen zwischen Natur und Technologie werden sich auflösen. Wir werden ein neues Verständnis von Natürlichkeit entwickeln.

 

 

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